Warum ist dieses Sehtrainingsprogramm im Internet?

 

Ausfall des rechten Gesichtsfeldes nach Schlaganfall!

Vor einigen Jahren erlitt meine damalige Lebensgefährtin und jetzige Ehefrau einen Schlaganfall.
Neben einigen linksseitigen Muskellähmungen war auf beiden Augen das rechte Gesichtsfeld nahezu vollständig ausgefallen, d.h. vom üblichen kompletten Gesichtsfeld sah sie nur noch die linke Seite bis zur Mitte.

Während des ca. sechswöchigen Aufenthaltes in der Reha-Klinik wurde neben den Übungen für die Motorik auch ein tägliches Sehtraining mit Hilfe eines Computerprogramms durchgeführt. Dieses zeigte eine gute Wirkung, so dass sie bei ihrer Entlassung schon wieder einen kleinen Streifen rechts neben der Mitte sehen konnte.

Der Empfehlung, dieses Computerprogramm zu erwerben, konnte sie wegen des außerordentlich hohen Preises nicht nachkommen, die Krankenkasse zahlte es nicht.

Da ich einige Jahre beruflich Computerprogramme entwickelt hatte, war mir die Möglichkeit gegeben, ein solches Trainingsprogramm selbst zu erarbeiten.

Innerhalb eines dreiviertel Jahres hatte das tägliche Training meiner Lebensgefährtin dazu geführt, dass sich ihr Gesichtsfeld soweit nach rechts "geöffnet" hatte, dass der Computerbildschirm komplett darin lag, das Programm also nichts mehr nutzte.
Nun habe ich nachträglich den Fixierpunkt für die Augen nach links verschoben, dass also der rechte Teil des Sehfelds weiter trainiert werden konnte, aber sie hatte inzwischen etwas die Lust verloren, weil sie schon wieder andere Aufgaben erledigen konnte und sie die nunmehr verringerte Einschränkung nicht mehr so störte. Na ja.

Daraufhin habe ich das Programm "internetfähig" gemacht, der Trainingseffekt blieb hierbei komplett erhalten!
Lediglich auf das Abspeichern der täglichen Ergebnisse und das Ausdrucken musste verzichtet werden, und man kann den gewünschten Bereich der Stimulierungen nur innerhalb eines rechteckigen Feldes speichern und wieder laden, nicht in beliebig geformten und gegebenenfalls mehrfachen Bereichen.

Nach einiger Zeit einer Test- und Werbeversion dieses Programms, musste für das Programm - den europäischen und deutschen gesetzlichen Vorschriften entsprechend - die Berechtigung für das Führen des CE-Zeichens erworben werden, die nach einiger Zeit vorlag.
(Informationen zum Medizinprodukterecht und eine Sammlung der Gesetze und Verordnungen - hier -)

Damit steht das Programm all jenen zur Verfügung, die ein ähnliches Problem haben und - wie wir - finanziell nicht in der Lage sind, die bisherigen kommerziellen Lösungen zu erwerben.

 

Hier die Ergebnisse des ca. neunmonatigen Trainings:


       
Trainingsbeginn in der Reha
(nach Gedächtnisangaben)
Trainingsbeginn zu Hause
8 Wochen nach Schlaganfall
  14 Wochen nach Schlaganfall
       
5 Monate nach Schlaganfall 7 Monate nach Schlaganfall   9 Monate nach Schlaganfall

Jede der täglich 1-2 Trainingssitzungen beinhaltete 800 Stimulierungsblitze und dauerte ca. 23 Minuten.

In den Bildern bedeuten:

  • gesamte Fläche = Bildschirm
  • weiße Flächen = Orte ohne Stimulierung
  • hellgraue Flächen = alle Stimulierungsblitze erkannt
  • mittelgraue Flächen = 80%, 60%, 40 bzw. 20% der Stimulierungen erkannt (je dunkler, desto weniger)
  • schwarze Flächen = keine Stimulierungen erkannt
  • Fixpunkt war Kreuzungspunkt der Koordinaten = Bildschirmmitte

 

Entsprechend Bildschirmgöße und Abstand zum Bildschirm während des Trainings lässt sich sagen, dass sich das Gesichtsfeld um einen Winkel von ca. 27° nach rechts erweitert hat.

Das ist - nach den entsprechenden Veröffentlichungen zu urteilen - sehr viel. Vielleicht liegt das daran, dass meine Frau besonders intensiv trainiert hat, vielleicht ist ihre Schädigung geringer als bei manch anderem, jedenfalls zeigt es, dass mit diesem Gesichtsfeldtraining gute Ergebnisse zu erreichen sind.

 

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